Mein Lesemonat August – es läuft gut!

In diesem Artikel zeige ich dir meine beendeten Bücher im August und bringe dich auf den neuesten Stand zu meinem SuB-Abbau-Vorhaben. Insgesamt habe ich 9 Bücher auf 2967 Seiten beendet. Viel Spaß beim Stöbern und Entdecken! 

Stand SuB-Abbau

Es läuft richtig gut! Begonnen habe ich letzten Monat mit 72 Büchern auf meinem Stapel ungelesener Bücher (SuB). Ende August bin ich bei 54, was mich richtig stolz macht. Manchmal fiel es mir schwer, im Buchladen nichts zu kaufen oder an Neuheiten vorbeizugehen. Ich glaube, das kennen wir alle. Dennoch fühlt es sich so gut an, die angesammelten Werke zu lesen oder schlussendlich auszusortieren und schrittweise den SuB zu reduzieren. Bis Ende September nehme ich mir Zeit, die Zahl weiter zu reduzieren. Drück mir die Daumen, dass es mir gelingt!

Tokio mit allen Vor- und Nachteilen

“Tokioregen” von Yasmin Shakarami hat sich passend zu diesem Sommer angefühlt, deswegen habe ich dazu gegriffen. Der Roman umfasst 400 Seiten und ist 2023 erschienen. Bisher habe ich nur positive Rezensionen dazu gelesen und war sehr gespannt, ob ich mich dieser Meinung anschließen kann.

Malu macht einen Schüleraustausch und reist im Rahmen dessen von Deutschland nach Tokio. Doch die Stadt birgt viele Tücken und sie braucht Zeit, um sich einzufinden. Sie bekommt Unterstützung von ihrem Mitschüler Kentaro, der sogar deutsch spricht. Er zeigt ihr verschiedene Seiten an Tokio und sich selbst.

Ein Meisterwerk! Es enthält vielschichtige Aspekte der Kultur und der Besonderheiten von Tokio, die wunderbar mit der Story verbunden sind. Ich konnte mich von Anfang an gut in Malu hineinversetzen, die von den vielen Eindrücken zunächst erschlagen ist. Mit ihr erlebt man besondere Situationen in der Metropole und findet sich dank Kentaro irgendwann besser zurecht. Er öffnet sich im Laufe der Geschichte und wird für Malu zu einer wichtigen Bezugsperson. Diesen Wandel mitzuerleben, war wundervoll. Einfühlsam geht die Autorin auf Themen wie Trauerbewältigung ein. Zudem sind wunderbar poetische Sätze eingebaut, die mich tief berührt haben. Dieses Buch kann ich nur empfehlen und ich werde mich nachhaltig daran erinnern. Ich kann mir keinen Grund vorstellen, wieso man es nicht lesen sollte. Für mich ein klares 5-Sterne Buch. 

Überfluss der 20er Jahre

Danach ging es in meinem Lesemonat weiter mit einer wunderschönen gold geprägten Ausgabe von “Der große Gatsby” aus dem Nikol Verlag. Dieser Verlag bringt viele Klassiker zu erschwinglichen Preisen heraus. Wenn du dich dahingehend interessierst, könnte es eine gute Empfehlung sein. Geschrieben wurde dieser Klassiker von Scott F. Fitzgerald und umfasst 187 Seiten.

Jay Gatsby lebt im Überfluss. Er ist unglaublich reich. Um ihn kursieren zahlreiche Gerüchte und Mutmaßungen, für die er sich nicht interessiert. Sein Ziel ist es, seine Jugendliebe Daisy Buchanan wiederzugewinnen. 

Von Anfang an hatte ich große Schwierigkeiten, den Schreibstil von Scott F. Fitzgerald zu finden, was sich durch das gesamte Werk gezogen hat. Dadurch habe ich sehr lang für die kurze Geschichte gebraucht und musste mich zwingen, es wieder in die Hand zu nehmen. Die Oberflächlichkeit und der Überkonsum, die zahlreiche Personen widerspiegeln, war mir zuwider. Ich konnte keine Verbindung zu den Figuren aufbauen und sie waren mir egal. Es wurden zahlreiche scheinbar bedeutungslose Charaktere eingestreut, die mich verwirrt haben. Leider nichts, was mich überzeugen konnte. 

Cowboy-Romanze

Kommen wir zu einem Liebesroman, der mich absolut überzeugen konnte: “Heartless” von Elsie Silver. Hierbei handelt es sich um Band 2 von 5 der Chestnut-Springs-Reihe.

In diesem Teil dreht sich alles um Willa. Sie bekommt einen Job als Kindermädchen von Cade Eatons Sohn Luke. Schnell hat sie sich in den Jungen verliebt, doch Cade macht es ihr mit seinem grimmigen Auftreten schwer.

Das Ranch-Setting von Chestnut Springs und der Umgebung war wieder super umgesetzt. Man fühlt sich in dem kleinen Ort direkt wohl. Willa ist eigensinnig und wird präzise beschrieben. Sie handelt nachvollziehbar und ist nicht auf den Mund gefallen. Ihr Charakter wird mir in Erinnerung bleiben, was sehr selten der Fall ist. Das spricht auf jeden Fall für Elsie Silver.  Die Szenen mit Luke sind amüsant und kindgemäß. Er, Willa und Cade haben es mir leicht gemacht mitzufühlen und vor allem mitzulachen. Das Buch enthält recht viele erotische Szenen, was man mögen muss. Ich fand auch diese gut gemacht und sie haben dennoch Platz für die Handlung gelassen, was mir wichtig ist. Ich freue mich auf den Folgeband: “Powerless”.

Erwartungen übertroffen

Danach habe ich “So was wie Liebe” von Anna McPartlin gelesen. Der Roman erzählt sich auf 462 Seiten und wurde 2008 veröffentlicht. Das Buch fand durch einen Bücher Adventskalender von Etsy zu mir. Leider war dieser eher eine Enttäuschung, weshalb ich mir wenig von dem Roman erwartet habe. Übrigens, die neue Ausgabe aus dem Rowohlt- Verlag ist viel schöner als meine, also lass dich bitte nicht vom Cover abschrecken.

Mary wird heimlich Pechmarie genannt, denn ihre erste große Liebe starb, als sie schwanger war. Später verliert sie ihren Sohn ebenfalls. Seitdem ist sie nicht mehr glücklich. Als sie einen neuen Nachbarn bekommt, verändert sich einiges.

Als Leser bekommt man die Chance, in viele unterschiedliche Sichtweisen zu blicken. Manchmal hat mich der schnelle Wechsel durcheinander gebracht. Andererseits bringen sie Tiefe in die Geschichte und man kann das Verhalten dadurch besser nachvollziehen. Alle Figuren wurden detailliert beschrieben. Dieser Liebesroman ist überhaupt nicht kitschig, ich würde ihn eher als real und glaubwürdig beschreiben. Die Protagonisten mussten viele Schicksalsschläge hinnehmen und das merkt man ihnen deutlich an. Ich mochte die ungeschönte Schreibweise und habe die Spannung, die sich zwischen Sam und Mary aufbaut, genossen. Auch Nebencharaktere wie Ivan, Jack usw. waren nahbar und klug eingebaut. Eine Szene gegen Ende des Buches hat mein Herz auseinandergerissen. Damit hätte ich überhaupt nicht gerechnet, obwohl einiges auf eine erbarmungslose Vergangenheit der Person hindeutet. Also Vorsicht: nichts für Zartbesaitete! 

100x empfohlen

Die Rede ist von dem vor kurzem ins deutsche übersetzte “Just for the Summer” von Abby Jimenez. An diesem Liebesroman kam gefühlt niemand vorbei. Nun habe ich es gelesen und teile mit dir, wie es mir gefallen hat.

Emma zieht mit ihrer besten Freundin Maddy von einem besonderen Wohnort zum anderen. Auf ihrer Reise arbeiten sie als Krankenschwestern in verschiedenen Krankenhäusern und suchen sich eine Behausung nach der anderen im Abstand von drei Monaten. Über einen Aufruf im Internet tritt sie mit Justin in Kontakt, was ihr Leben auf den Kopf stellt und sie vor die ein oder andere Herausforderung stellt.

Ich mochte Emma, Maddy und Justin sehr. Maddy wirkt zu Anfang recht schroff, was sich aber als falsch herausgestellt hat. Justin ist mir immer noch stark in Erinnerung geblieben. Es ist herzergreifend, was er für eine Mühe in die Datevorbereitungen steckt und wie liebevoll und verantwortungsbewusst er ist. Die tiefgreifenden Themen wurden ausführlich behandelt. Unterschiedliche Lebensweisen von Menschen mit psychischen Erkrankungen kamen vor und wirkten authentisch. Man merkt, wie viel Recherche die Autorin dahingehend betrieben hat. Insgesamt ein lesenswerter Liebesroman.

Altenpflege kombiniert mit Selbstwertgefühl

Nachdem ich die Autorin A. D. Wilk auf der Leipziger Buchmesse getroffen habe, wollte ich unbedingt ihren Roman “Und wenn ich es selbst wert bin” lesen. Er verbindet den Alltag in der Pflege mit dem Wunsch nach Selbstbestimmung und Bewusstsein für die eigenen Bedürfnisse. Meiner Meinung nach eine perfekte Kombination.

Die Altenpflegerin Marly lebt ziemlich in sich zurückgezogen. Sie lässt die Schikanen ihrer Arbeitskollegen über sich ergehen, wehrt sich nicht gegen Anschuldigungen ihrer Mutter und richtet sich nach allen Mitmenschen. Nur sich selbst hat sie dabei völlig vergessen. Durch eine Begegnung kommt sie ins Grübeln, ob das wirklich ihr Weg ist.

Zuallererst: dieser Roman enthält viele liebevolle Gestaltungsdetails und sieht von innen und außen wundervoll aus. Ich konnte mich in Marly hineinversetzen und mochte sie sehr. Die enge Verbindung zwischen einzelnen Personen ist deutlich zu spüren. Ihre Arbeitsstätte, eine Pflegeeinrichtung wirkte echt und die Begebenheiten dort sind wirklichkeitsgetreu. Obwohl ich mich mehrfach mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung befasst habe, waren neue, inspirierende Ansätze enthalten. Ich konnte etwas für mich mitnehmen und denke, dass die Botschaft deutlich herauskommt. Ein Buch über die Altenpflege in diesem nachgestellten, aber durchaus realen Bild finde ich enorm wichtig, besonders um das Ansehen dieses Berufsfeldes zu stärken. Das ist Andrea Wilk absolut gelungen. Eine winzige Ungereimtheit ist mir dennoch aufgefallen: das Alter der Protagonistin schwankt mehrfach zwischen 27-29, obwohl die Handlung von einem Tag auf den anderen spielt. 

Regel 1: Erst das Buch dann der Film

Da mich die alten Menschen beim vorherigen Buch gut amüsiert haben, und ich Lust auf mehr hatte, lag genau das Richtige auf meinem SuB: “Der Buchspazierer” von Carsten Henn. Bevor ich diesen Film anschaue, wollte ich vorher zum Buch greifen. Mein Exemplar stammt aus dem Piper Verlag und ist 2020 erschienen. Zunächst hat mich die winzige und meiner Meinung nach hässliche Schriftart abgeschreckt. Dennoch bin ich froh, trotzdem dazu gegriffen zu haben.

Der 70-jährige Carl Kollhoff beliefert seine Stammkunden seit Jahren mit Büchern. Dies erledigt er immer nach Geschäftsschluss. Eines Tages gesellt sich ein 9-jähriges Mädchen zu ihm und begleitet ihn. Dies bringt seine Routine ganz schön durcheinander.

Die Figuren sind mitten aus dem Leben gegriffen. Was mir besonders gefallen hat, war, dass die Handlung keine Längen hatte, sondern es ging dauerhaft zügig voran. Viele Stellen haben mich sehr berührt, beispielsweise die Schicksale von Carls Kunden sowie sein eigenes. Erstere haben geheime Namen berühmter Romanfiguren, was eine tolle Idee des Autors war. Die kleine Schascha bringt Carls Leben in Schwung und lockert die Handlung auf. Die besondere Beziehung, die sich zwischen einem alten Menschen und einem jungen Mädchen aufbaut, wird fantastisch dargestellt. Das Vor- und Nachwort von Carsten Henn haben die Erzählung perfekt abgerundet. Ein Buch, was ich jedem empfehlen kann. 

Queere Liebesgeschichte mit Theater-Setting

Dieses Jahr auf der Buchmesse war ich bei Lea Kaib’s Lesung zu  “30 Days, 10 Dates und 1 Drama”. Danach habe ich mir das Buch gekauft und signieren lassen und bis jetzt nicht angerührt. Nun ist es soweit und ich kann die Rezension mit dir teilen.

Seit einem schiefgegangenen Heiratsantrag, der im Internet kursiert, traut sich Daisy an keinen Mann mehr heran. Um sie aufzumuntern, plant ihre beste Freundin Mae 10 Dates mit Personen aus dem Londoner Theater für Daisy. 

Ich hatte Spaß beim Lesen und kam durch den lockeren Schreibstil schnell durch die Seiten. Leider haben mich viele Modewörter und Serienanspielungen teilweise aus dem Lesefluss gebracht, weil ich sie einfach nicht verstanden habe. Daisy und Mae waren mir sympathisch und ich mochte ihre Art. Wunderbar fand ich die Dates, die teilweise an originellen Orten stattfanden oder auf denen gemeinsam etwas Ausgefallenes erlebt wurde. Ich konnte mir von Anfang an denken, wie es ausgehen wird, was meinen Spaß am Lesen nicht beeinflusst hat. Es hat mir unglaublich viel Freude gemacht, dabei zu sein. Der Theaterbezug war wie ein roter Faden und wurde immer wieder aufgegriffen. Mich hat dieses Thema interessiert und es war mal etwas ganz anderes. 

Einer der besten Thriller

Durch die Youtuberin MsDrunkenCherrysBücherstapel bin ich auf Barry Lygas Thriller “Ich soll nicht töten” aufmerksam geworden. Dabei handelt es sich um Band 1 der Trilogie um Jasper Dent. Es ist zwar bereits 2013 erschienen, aber es lohnt sich!

Jasper (Jazz) wächst als Sohn des Serienkillers Billy Dent auf und wird bei den Machenschaften des Vaters mit einbezogen. Dieser sitzt seit Jahren im Gefängnis, doch Jasper bekommt dessen Stimme nicht aus dem Kopf. Als er die Polizei am Fundort einer Leiche sieht, wird ihm klar, dass er in Schwierigkeiten steckt, denn sie weist Spuren auf, die auf seinen Vater hindeuten. Um nicht verdächtigt zu werden, hilft er der Polizei bei den Ermittlungen.

Jasper ist ein intelligenter und spannender Charakter. Man taucht in seine verstörende Gedankenwelt ein und erlebt seinen inneren Kampf mit. Ich konnte mich in ihn hineinversetzen. Auch sein Freund Howie und seine Partnerin Connie wirken authentisch und zeichnen sich durch ihre Loyalität zu Jazz aus. Howie bekam genau wie Jasper eine Spur schwarzen Humor, der das Lesen aufgepeppt hat. Billy Dent ist ein durchtriebener und cleverer Antagonist, der Nervenkitzel auslöst. Er wirkt einschüchternd und übermächtig. Die schwierige Beziehung zu seinem Sohn wird ausführlich eingebracht. Es gab an keiner Stelle Längen und ich wollte immer wissen, wie es weitergeht. Das Ende war toll und ich werde auf jeden Fall zu den Folgebänden greifen. 

Danke, dass du meinen Lesemonat bis hier verfolgt hast. Vielleicht war der ein oder andere Tipp für dich dabei!

Hab einen wunderschönen Tag!

Bis Bald.

Cynthia


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