Heute erzähle ich euch von meinem Lesemonat März. Darunter sind 6 Bücher mit 2199 Seiten. Wie immer dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein, da ich eine Querbeet-Leserin bin und von Thrillern bis Liebesromanen alles verschlinge.
Ende März war ich zudem auf der LBM. Dazu gibt es einen extra Artikel, den ich bereits veröffentlicht habe. Eine tolle Freundin hat einen Gastbeitrag zu unseren Erlebnissen geschrieben. Wenn es dich interessiert, schau gern ebenfalls vorbei.

Entdeckung einer neuen Lieblingsautorin
“Burning Bridges” von Tami Fischer lag schon seit Anfang 2024 auf meinem SuB. Nun habe ich dazu gegriffen und fand es fantastisch. Hierbei handelt es sich um den Auftakt der “Fletcher-University-Reihe”. Insgesamt umfasst diese 5 Bände, die alle von anderen Protagonisten des selben Freundeskreises handeln. Da ich nicht lange warten wollte, kam Ende des Monats kam der Nachfolgeband “Sinking Ships” dazu. Die Covergestaltung hat mich absolut begeistert, besonders Band zwei und fünf sind absolute Hingucker.
Im ersten Teil geht es um Chester und Ella. Er hilft ihr in einer scheinbar ausweglosen Situation und verschwindet, als er sie in Sicherheit weiß. Zufällig treffen sich die beiden kurz darauf wieder. Sie möchte sich bei ihm bedanken und lädt ihn zum Frühstück zu sich nach Hause ein, doch Chesters Leben sieht anders aus, als Ella im ersten Moment glaubt.
Band zwei handelt von Mitchell und Carla. Beide kennen sich bereits über einen längeren Zeitraum, doch Carla scheint im Gegensatz zu Mitchell wenig begeistert ihm gegenüber. Sie zieht ihre Brüder auf, arbeitet und muss nebenbei ihr Studium absolvieren. Das Letzte, was sie möchte, ist sich zu verlieben, denn dafür hat sie einfach keine Zeit. Während einer Party stürzt sie in einen Pool und Mitchell rettet sie.
Ich hatte verdammt viel Spaß beim Lesen dieser Geschichten. Der Aspekt, dass die Bände in der gleichen Freundesgruppe spielen, finde ich fantastisch. Alle Figuren sind realitätsnah dargestellt und individuell. Die Gedanken von Ella konnte ich leicht nachvollziehen und sie war mir schnell sympathisch, ebenso erging es mir mit Carla. Dennoch haben beide einen völlig unterschiedlichen und einzigartigen Charakter. Es geht nicht nur um Liebe, sondern um Freundschaft, Familienzusammenhalt und Mut. Diese Kombination hat es abwechslungsreich gemacht. Ich bin absolut begeistert vom Schreibstil von Tami Fischer, denn ich habe an den Seiten geklebt und konnte die Romane nicht aus der Hand legen. So schnell es geht, werde ich diese Reihe weiterverfolgen. Besonders freue ich mich auf Band 3, denn Creed hatte ich direkt ins Herz geschlossen. Wenn du Liebesromane magst, ist “Burning Bridges” eine Herzensempfehlung von mir.

Diamanten
Mit einer guten Freundin teile ich die Liebe zu Ewald Arenz Werken. Wir tauschen uns bei seinen Romanen aus und so kam ich zum “Das Diamantenmädchen”. Dieses ist 2022 im Dumont Verlag erschienen und ist mit 314 Seiten ein recht kurzer historischer Roman.
Es spielt in Berlin in den 20er Jahren und handelt von Lili, ihrem Bruder Wilhelm und deren Nachbar Paul. Die drei verband als Kinder eine enge Freundschaft. Doch durch den Ersten Weltkrieg werden sie getrennt und das Band zwischen ihnen zerbricht. Paul übernimmt die Diamantschliff-Werkstatt seines Großvaters und Wilhelm wird nach einem Kriegseinsatz vermisst. Nach vielen Jahren wird Lili nach einem guten Diamantschleifer gefragt und empfiehlt Paul. Dann wird neben einer Leiche ein Edelstein gefunden, die Polizei ermittelt im unmittelbaren Umfeld von Lili und die Dinge nehmen ihren Lauf.
Ewald Arenz hat das 20er Jahre Flair besonders gut rübergebracht. Durch kleine Details spürt man dies auf jeder Seite. Dennoch habe ich am Anfang des Buchs eine Weile gebraucht, um in die Handlung einzutauchen. Die Geschichte baut sich eher langsam auf, spitzt sich dann aber immer weiter zu und wird gegen Ende sehr spannend. Ab diesem Zeitpunkt wollte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht. Die Charaktere waren vielschichtig und spiegelten die Nachkriegszeit gut wieder. Traumata und Verhaltensänderungen werden authentisch thematisiert. Ausgesprochen interessant fand ich den Aspekt des Diamantenschleifens, der es verdient, Kernstück der Handlung zu sein. Der Autor beschreibt wundervoll poetisch, welche Farben ein solches Juwel annehmen kann und wie er sich bei Lichteinfall verändert.

Bandgeschichte in den 70er Jahren
Bevor ich mir einen Film oder eine Serie anschaue, möchte ich meistens im Vorfeld das Buch lesen, welches die Vorlage dazu bietet. So erging es mir bei “Daisy Jones and the six” von Taylor Jenkins Reid.
Der Roman handelt von einer fiktiven Band. Daisy Jones tritt gemeinsam mit der Band “The Six” auf. Alle sind begeistert vom Auftritt und nun sollen Songs in Zusammenarbeit aufgenommen werden. Nur blöd, dass sich die SängerInnen Daisy und Billy überhaupt nicht miteinander zurechtkommen.
Die ausgedachte Band kam mir unglaublich real vor. Durch die besondere Schreibweise als eine Art fortlaufendes Interview, ist es dem Leser möglich, tief in die Gefühlswelt der einzelnen Bandmitglieder einzutauchen. Gute und schlechte Charakterzüge werden präzise hervorgebracht. Die Story geht nach vorn und ist fesselnd. Ich habe während des Lesens mitgefiebert und mir immer wieder Gedanken gemacht, wie es weitergehen könnte. Meist hatte ich Unrecht und wurde in eine überraschende Wendung geworfen. Süchte spielen im Alltag der Künstler eine große Rolle. Vor allem auf Tour bringt sie einige Menschen zusammen und andere auseinander. Ich mochte das Ende sehr und bin sehr stolz auf Billy. Alle, die das Buch bis zum Ende verfolgt haben, wissen was ich damit meine. Bitte vergleicht es nicht mit dem Filmabschluss, denn da sind wie üblich einige Dinge verändert.

Klassiker
Im März durfte ein Klassiker nicht fehlen. Dieser war “Alice im Wunderland” von Lewis Carroll. Die Ausgabe, die ich besitze, ist im Nikol-Verlag erschienen und hat eine wunderschöne Goldprägung auf einem rosa Cover. Mit nur 157 Seiten gute Lektüre für zwischendurch.
Als Alice einem sprechenden Hasen folgt, taucht sie in eine fantastische Welt ein. Neben Fabelwesen begegnet sie anderen Figuren und erlebt spannende Abenteuer im Wunderland.
Vorab: Ich habe den Klassiker noch nie zuvor gelesen, nur den Film gesehen. Zuerst das Positive: Die Fabelwesen wurden anschaulich beschrieben, wodurch ich sie mir leicht vorstellen konnte. Dennoch konnte ich mich schwer mit dem Schreibstil anfreunden, er wirkte auf mich eher abgehackt. Dies könnte natürlich auch an der Übersetzung liegen, was ich allerdings nicht beurteilen kann. Anfangs konnte mich die Story packen und mich haben die übernatürlichen Elemente überzeugt. Da es ein Fantasy-Buch ist, erwarte ich, dass die Welt gut beschrieben wird. Das war nicht der Fall. Wahrscheinlich hängt das mit der Dünne des Buchs zusammen. Fantastische Welten und Figuren auf nur 157 zu beschreiben, erscheint mir nahezu unmöglich. Oft hätte ich mir detailliertere Beschreibungen gewünscht und mehr Tiefe in der Handlung.

Heftiger Krimi- nichts für schwache Nerven
Vorher habe ich noch nie etwas von Nele Neuhaus gelesen, doch immer wieder von ihr gehört. Ihren Kriminalroman “Böser Wolf” habe ich bei einer Bekannten vorm Aussortieren gerettet. Nun fiel meine Wahl auf dieses Buch mit 476 Seiten. Erschienen ist es 2012 im Ullstein Verlag.
Die Leiche einer 16-Jährigen wird im Main gefunden, doch keiner scheint das Mädchen zu vermissen. Ihr Tod wurde brutal herbeigeführt, sie ist abgemagert und wurde misshandelt. Nach Wochen haben Pia Kirchhoff und Oliver Bodenstein weder eine Spur zum Täter noch einen brauchbaren Hinweis auf die Identität des Opfers.
Ein Krimi, der sich mit dem schrecklichen Thema der Kindesmisshandlung auseinandersetzt. Definitiv rüttelt dieser Krimi wach und macht ein Tabu-Thema publik. Mir ist an vielen Stellen das Blut in den Adern gefroren und ich war über die Herangehensweisen der Täter und die Brutalität schockiert. Deshalb kann ich es niemandem empfehlen, der darauf sensibel reagiert. Während des Lesens spürt man, dass die Autorin sich mit dem Thema auseinandergesetzt und umfassend recherchiert hat. Alles wirkt erschreckend real. Sie hat einen packenden Schreibstil, sodass ich mich nie gelangweilt habe. Es kommen viele Charaktere vor, die dazu dienen sollen, selbst auf Tätersuche zu gehen. Einige davon hätte ich nicht gebraucht. Mich haben die vielen Personen am Anfang eher verwirrt. Nach und nach konnte ich alle zuordnen und dann fiel es mir leichter, der Handlung zu folgen. Insgesamt ein wirklich lesenswerter Kriminalroman.

Danke, dass du bis hierhin gelesen hast.
Kennst du eins meiner gelesenen Bücher? Wenn ja, wie hat es dir gefallen? Schreib es mir gern in die Kommentare und lass mich an deinen Leseerfahrungen teilhaben.
Habt eine wundervolle Zeit und einen guten Start in den Frühling.
Bis bald!
Liebe Grüße
Cynthia
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