Heute stelle ich euch meinen Lesemonat Mai vor. Wir waren in Italien im Urlaub, daher sind einige Bücher dabei, die dort spielen. Zudem hatte ich richtig Lust auf Krimis und in diese Richtung viel gelesen. Und etwas Romantik darf schlussendlich natürlich nicht fehlen. Hab Spaß beim Verfolgen meiner gelesenen Schätze.

Verliebt in die mysteriöse Stripperin
Die Fletcher-University-Reihe wollte ich weiterlesen, deshalb begann der Mai mit “Hiding Hurricanes” von Tami Fischer. Es hat 426 Seiten und spielt, wie alle Bände dieser Reihe, innerhalb des bereits bekannten Freundeskreises.
Band drei behandelt die Geschichte von Lenny und Creed. Sie ist Tänzerin, doch niemand darf davon wissen. Sie verbirgt ihren Nebenjob vor ihren Freunden und vor allem vor Creed. Doch als er im Dolly House auftaucht, ändert sich alles.
Creed ist mein Lieblingscharakter der Fletcher-University. Umso mehr habe ich mich auf Band drei gefreut. Meine Erwartungen wurden erfüllt und ich konnte in die Freundschaft zwischen Lenny und Creed eintauchen. Ihre Charakterzüge kamen gut hervor und sie wurden fortlaufend beibehalten. Das Stripperinnen-Thema blieb bis zum Ende fester Bestandteil der Handlung. Es wurde darauf eingegangen, wie Lenny und Creed darüber denken, wie sie sich damit fühlen und ob beide dennoch zueinander finden können. Das fand ich überaus realistisch. Zudem haben auch die Nebencharaktere ihren Platz in der Handlung bekommen und das Fletcher-Universum wurde so weiter ausgebaut. Ich hatte Spaß beim Lesen und mag die Reihe gern.

Hexenverbrennungen & Wahrsagerinnen
Danach wollte ich mich gern in eine fantastische Welt stürzen und griff zu “Leyanna: Ungeahnte Mächte” aus dem Alea Libris Verlag. Jennifer May hat das 344 Seiten dicke Buch verfasst. Entdeckt habe ich es auf der Leipziger Buchmesse. Mich haben Cover und Klappentext angesprochen und deshalb durfte es mit. Kleine Info am Rande: Es hat einen schwarz-lila glitzernden Farbschnitt, der wirklich schön ist.
Kathleen plagen wiederkehrende Albträume von einer Hexenverbrennung. Um diese loszuwerden, geht sie mit ihrer besten Freundin Samantha zu einer Wahrsagerin. Kathleen glaubt zuerst nicht an die übernatürlichen Fähigkeiten dieser Frau. Als ihr Leben sich nach dem Besuch komplett ändert, muss sie sich eingestehen, Unrecht gehabt zu haben.
Anfangs musste ich mich in den Schreibstil in der dritten Person finden. Nachdem mir das gelungen war, konnte ich mich gut in Kathleen hineinversetzen. Der Personenwechsel war teilweise sehr schnell und ich musste an manchen Stellen mehrmals nachlesen, um zu wissen, um wen es sich gerade handelt. Das hat mich ziemlich verwirrt und ich denke, die Übergänge hätten weicher gestaltet werden können. Ich mochte die Grundstory und interessiere mich für Hexen und Wahrsagen. Diese Elemente waren ausreichend eingebaut und anschaulich beschrieben. Einige Sätze waren poetisch und wundervoll, deshalb habe ich einige Markierungen im Buch gemacht. Ab einem gewissen Punkt geht die Geschichte zügig voran und es wird aufregend. Alles in Allem: wirklich ein gutes Fantasy-Buch mit spannender Handlung.

Tod auf der Renter-Busreise
Als Vorbereitung für unseren Italienurlaub bin ich auf „Dolce Vita Mortale” von Marie Kärsting gestoßen. Nach dem Lesen des Klappentextes war klar – das kommt mit. Erschienen ist der Kriminalroman 2025 im Piper Verlag.
Antonia erbt eine Busreise in die Toskana von ihrer Freundin. Zuerst muss sie sich an die teilweise schrulligen Senioren gewöhnen, doch dann schließt sie einige ins Herz. Als allerdings die Reiseleiterin tot im Pool gefunden wird, begibt sie sich zusammen mit einigen Rentnern auf Spurensuche.
Marie Kersting hat das Flair in einem Reisebus und die unterschiedlichen Persönlichkeiten der Senioren gut aufgefangen. Die Dialoge waren unterhaltsam und ich musste an einigen Stellen schmunzeln, da Dialekt und Charakterzüge der Personen sehr lustig und authentisch gestaltet sind. Die Ermittlungen waren spannend und enthielten viele unerwartete Wendungen. Ich wurde gut unterhalten, auch wenn es nicht der Krimi ist, der mir sehr lange im Gedächtnis bleiben wird.

Liebe in Italien
Dieses Jahr hat eine Freundin ihr Bücherregal ausgemistet. Dadurch hat der Liebesroman “Brausepulverherz” von Leonie Lastella den Weg zu mir gefunden. Auch dieser spielt in Italien und durfte deshalb direkt auf meine Leseliste.
Über den Sommer arbeitet Jiara in einer Trattoria in Italien. Dort lernt sie den Musiker Milo kennen und verliebt sich Hals über Kopf. Das einzige Problem dabei: ihr langjähriger fester Freund wartet in Hamburg in ihrer gemeinsamen Wohnung auf sie.
Ich fand es aufregend, dass Jiara in zwei Ländern wohnt. Die Unterschiedlichkeit der Lebensstile und Kulturen kam gut hervor. Man merkt, dass die Autorin selbst oft in Italien war, denn sie beschreibt die Landschaft und die Menschen treffend. Die Story hat spannend begonnen und ich konnte mich in Jiaras Gedanken wiederfinden. Alle vorkommenden Personen wirken natürlich und haben Ecken und Kanten. Kleine Warnung: Milo hat teilweise matcho-mäßige Verhaltensweisen und wirkt ein wenig schroff. Für wen das nichts ist, greift besser nicht zu diesem Buch. Für einen Liebesroman finde ich fast 500 Seiten doch relativ viel, was ich in einem Abschnitt gegen Ende des Buchs störend fand. Die Wendung hätte für meinen Geschmack deutlich kürzer ausfallen dürfen. Dafür fand ich das Ende ziemlich abrupt. Trotz der kleinen Kritikpunkte ein sinnlicher Liebesroman.

Überzeugender Klassiker
Aus einem öffentlichen Bücherschrank habe ich vor einigen Jahren “Der kleine Prinz” von Antoine de Saint-Exupéry entdeckt. Eine Freundin hat mir geraten, es mitzunehmen und zu lesen. Endlich habe ich ihren Rat befolgt und dazu gegriffen. Meine Ausgabe ist aus dem Loewe Verlag und hat nur 70 Seiten. Zudem sind schwarz-weiß Illustrationen des Autors enthalten.
Der kleine Prinz reist auf mehreren Planeten und besucht die jeweiligen Bewohner. Er erfährt deren Denk- und Lebensweise und stellt viele Fragen.
Ein Klassiker, der mich nachhaltig beeindruckt hat. Viele Inhalte passen in die heutige Zeit, obwohl es 1943 erstmals erschienen ist. Antoine de Saint-Exupéry hat Gesellschaftskritik und Fragen, die man sich als Erwachsener häufiger stellen sollte, intelligent in ein Kinderbuch eingebaut. Vorkommende Themen wie beispielsweise Konsum regen zum Nachdenken an. Dennoch schreibt er aus Sicht eines Kindes und wirkt daher nicht herablassend. Die scheinbar naiven Fragen laden zum Reflektieren des eigenen Lebens ein. Es enthält wunderbare Zitate. Besonders mochte ich die Beschreibungen der einzelnen Planeten und des Himmels. Ein zusätzlicher Bonus sind die wunderschönen Zeichnungen des Autors, die mir sehr gut gefallen haben. Eine Leseempfehlung für jedes Alter.

Krimi vom Feinsten
“A Good Girl’s Guide to Murder“ von Holly Jackson habe ich zum Geburtstag geschenkt bekommen. Was soll ich sagen? Trotz meines SuBs, auf dem Bücher schon jahrelang warten, gelesen zu werden, habe ich diesen Jugendkrimi gelesen. Meine Ausgabe ist im One-Verlag erschienen und hat neben einem wunderschönen Farbschnitt Silberprägungen auf dem Cover. Die Reihe umfasst drei Bände und eine Novelle. Aus Recherche habe ich herausgefunden, dass es sich bei der Novelle “Kill Joy” die Vorgeschichte handelt.
Pippa wohnt in Little Kilton. Ein junger Mann soll dort vor fünf Jahren seine Freundin getötet und anschließend Suizid begangen haben. Die Ermittlungen in diesem Fall wurden vor Jahren abgeschlossen und für alle im Dorf ist der Fall klar. Im Rahmen eines Schulprojekts rollt Pippa den Fall wieder auf, denn sie glaubt nicht an die Schuld des jungen Mannes.
Es war durchweg spannend. Ich konnte und wollte das Buch nicht aus der Hand legen. Die Geschichte baut sich Stück für Stück auf und enthält kleine Details, die sich zum Schluss zusammensetzen. Zudem bekommt der Krimi Abwechslung, weil Beweise durch Briefe, Telefonate und Interviews etc. verpackt sind. Pippa ist eine zielstrebige Jugendliche, die sich durch nichts abbringen lässt. Diesen Charakterzug habe ich an ihr sehr gemocht. Ihr Umfeld wird gut umschrieben und zeigt die Beziehungen untereinander. Alle Antagonisten unterscheiden sich stark voneinander und sind leicht auseinanderzuhalten. Wenn ihr Kriminalfälle mögt, kann ich euch dieses Buch ans Herz legen.

Abwarten? Nein!
Anschließend habe ich mir den Folgeband “Good Girl, Bad Blood“ in der Buchhandlung um die Ecke bestellt, abgeholt und gelesen.
Pippa hat sich geschworen, nicht mehr auf eigene Faust zu ermitteln. Doch dann verschwindet ein Freund aus Little Kilton und die Polizei sucht nicht nach ihm.
Wieder an Spannung kaum zu übertreffen. Ich habe auf jeder Seite mitgefiebert. Trotzdem war es ganz anders als Band eins, was mich positiv überraschte. Pippa wirkte auf mich in Band zwei verbissener, was sicherlich gewollt ist. Sie verliert dadurch ein kleines bisschen Sympathie, was der Handlung keinen Abbruch tut. Viele bekannte Personen kommen erneut vor und das Bild von Little Kilton erweitert sich. Es gab weder langatmige Stellen noch Denkfehler. Alles ist stimmig und präzise zusammengesetzt. Wow! Band drei wird nicht lange auf mich warten müssen.

Ranch-Feeling mit sehr viel Witz
Als nächstes Buch wurde das Buch “Auf dich war ich nicht vorbereitet” von Anna Bell von meinem SuB befreit. Dort musste es gar nicht lange warten, denn ich habe es erst Anfang Mai von Felix geschenkt bekommen. Der Liebesroman umfasst insgesamt 445 Seiten und ist bei Knaur erschienen.
Daisy arbeitet als Werbemanagerin für eine bekannte Londoner Firma. Sie verbringt einen großen Teil ihrer Zeit im Büro. Als sie ihren Privat- mit dem Firmenaccount verwechselt und einen pikanten Post hochlädt, wird sie entlassen. Um Daisy aufzuheitern, nimmt ihre Schwester sie mit auf eine digitale Entgiftung auf dem Land.
Der Humor der Autorin macht das Buch zu etwas ganz Besonderem. An mehreren Stellen musste ich laut lachen (ein Glück, dass ich es zu Hause gelesen habe). Daisy wirkt durch ihre herrlich unperfekte Art nahbar und realistisch. Ihre Gedanken sind nachvollziehbar und ungeschönt. Die Unterschiede vom Land- zum Stadtleben kommen gut hervor. Das Dorf auf dem Land kommt total gemütlich rüber. Alle Bewohner sind sehr speziell beschrieben. Zudem finde ich das Thema der digitalen Entgiftung bedeutsam. Am Ende entstand dadurch ein wichtiges Resümee, was mich die Menge und Dauer von meinem Medienkonsum hinterfragen ließ.

Die Reihe, die süchtig macht
Was soll ich sagen? Auch Band 3 der A Good Girl’s Guide to Murder-Reihe (AGGGtM) habe im Mai gelesen. Dieser heißt “As Good as Dead” und hat Holly Jackson endgültig zu einer meiner Lieblingsautoren gemacht.
In Band drei wird Pippa zum Opfer. Sie wird von einem Stalker bedroht, der mit jedem Tag stärker in ihre Privatsphäre eindringt. Die Polizei hält die Vorfälle als nicht bedrohlich und beginnt nicht zu ermitteln. Nun ist mal wieder Pippa gefragt.
Allem voran ist wieder die Spannung anzumerken, die sich durchs ganze Werk zieht. Pippa hat innerhalb ihrer Ermittlungen schreckliches erlebt, was einige ihrer Handlungen erklärt. Sie wirkt viel abgeklärter, aber auch aufgewühlt. Man spürt die Bindung zwischen Pip und Ravi, die von Band zu Band gewachsen ist. Ich fand es toll, wie sich die Beziehung der beiden aufgebaut hat. Das Ende konnte mich absolut überzeugen. Der perfekte Abschluss für eine atemberaubende Reihe. Ich mochte alles daran und es hat mich total in Lesestimmung gebracht. Wenn du gern Krimis liest die süchtig machen ist diese Reihe meine Herzensempfehlung. Ebenfalls könnte ich mir vorstellen, dass diese Reihe einen aus einer Leseflaute holen kann. Lies es unbedingt!

Spoilernde Vorgeschichte
Um nicht aus dem AGGGtM-Universum heraus zu müssen, habe ich die Vorgeschichte “Kill Joy” gekauft. Sie umfasst 130 Seiten und erschien bei One.
Connor veranstaltet ein Krimidinner und lädt dazu Freunde inklusive Pippa zu sich ein. Alle schlüpfen in eine vorgeschriebene Rolle und müssen am Ende herausfinden, wer der Täter ist.
Vorab: Es konnte leider nicht mit den vorherigen Büchern mithalten.
Viele Informationen waren sinnvoll eingestreut, die das Bild der Personen genauer beschreiben. Besonders Pips Charakter kommt gut hervor. Das Krimidinner an sich fand ich ziemlich verwirrend, da die einzelnen Charaktere durch ihre Rolle neue Namen bekommen. Durchzublicken, wer wen spielt, fand ich kompliziert. Handlungstechnisch war es spannend, aber bei weitem nicht so spannend wie die anderen Bände. Zudem kann ich es nicht empfehlen, es vor der AGGGtM zu lesen, da es extrem spoilert! Das Ende hätte ich mir daher anders gewünscht.

Einen herzlichen Dank, dass du meinen Lesemonat bis hier verfolgt hast! Ich hoffe ich konnte dich von einigen meiner vorgestellten Bücher begeistern.
Hab eine gute Zeit.
Bis bald!
Cynthia
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