Mein Monat der Bücher, in die ich mich erst einfinden musste. Bei drei meiner sieben gelesenen Bücher habe ich etwas gebraucht, um in die Geschichte einzutauchen.
Endlich wieder eine Reihe beendet: Love-Hypothesis
Der dritte Band “Love, theoretically” stand im Mai auf meiner Leseliste und ich habe direkt dazu gegriffen. Und auch in Band 3 hat mich Ali Hazelwood nicht enttäuscht.
Diesmal geht es um Elsie und Jack. Die physische Theoretikerin Elsie lernt Jack kennen, der mit einem Artikel ihren Wissenschaftsbereich in Verruf gebracht hat. Daher hat sie eine starke Abneigung gegen ihn. Wie es der Zufall will, müssen sie trotzdem gemeinsam an einem Projekt arbeiten.
Wieder einmal habe ich an den Seiten von einem Buch von Ali Hazelwood geklebt und konnte es in kürzester Zeit beenden. Beide Protagonisten haben sich im Laufe der Story weiterentwickelt und es war interessant, ihre Reise mitzuverfolgen. Dennoch fand ich die Liebesgeschichte zwischen Elsie und Jack nicht so mitreißend, wie die der vorherigen Bände. Der Streit gegen Ende des Buches war für mich wenig nachvollziehbar und wirkte künstlich. Der Gegenstand des Streits war eher eine Kleinigkeit, an der sich hochgezogen wurde. Insgesamt für mich ein 4-Sterne-Buch. Mit “Bride” habe ich noch ein ungelesenes Buch der Autorin und bin sehr gespannt, ob es mir wieder etwas besser gefällt.
In jeder zweiten Zeile Appetit auf Schokolade
Nachdem mich “Alte Sorten” von Ewald Arenz absolut begeistert hat, musste dringend das nächste Buch des Autors her: “Der Duft von Schokolade”. Ich habe mit meiner Freundin einfach getauscht, da wir beide Bücher gemeinsam auf der Buchmesse gekauft haben. Anders als “Alte Sorten” ist dieses Buch ein historischer Roman.
Es spielt 1881 in Wien. Der ehemalige Soldat August tritt eine Stelle in der Schokoladenfabrik seines Onkels an. Er lernt die selbstbewusste Elena kennen und verliebt sich sofort in sie. Gemeinsam erleben sie eine intensive Zeit.
In den ersten 60 Seiten hatte ich große Schwierigkeiten, mich in das Buch zu finden. Danach habe ich die Geschichte gern verfolgt. August, mit seinem ausgeprägten Geruchssinn, war für mich ein besonderer und unverkennbarer Charakter. Ich fand es toll mitzuverfolgen, dass Gerüche bei ihm derartige Gefühle auslösen können. Ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen. Alle Wendungen der Geschichte kamen überraschend. Obwohl ich Schokolade ansonsten gern ablehne, habe ich durch die detaillierten Beschreibungen des Konfekts Appetit darauf bekommen. Es lohnt sich in jeder Hinsicht, zu diesem Buch zu greifen.
Veritys Psychothriller
Wenn man auf BookTube oder Bookstagram unterwegs ist, kommt man nicht an “Verity” vorbei. So ging es auch mir. Viele behaupten zudem, es wäre das beste Werk von Colleen Hoover. Das hat mich so neugierig gemacht, dass ich es unbedingt lesen musste.
Verity kann nach einem Unfall ihre Psychothriller-Reihe nicht fortsetzen. Diese Aufgabe soll Lowen übernehmen. Um sich besser in ihre Kollegin hineinzuversetzen und bisherige Aufzeichnungen zu sichten, zieht sie ins Haus der Crawfords. Doch dort passieren unvorhergesehene Dinge und Lowen zweifelt immer mehr an ihrer Entscheidung, diese Reihe fortzusetzen.
Ich kann die Meinungen nur teilen: das beste Buch, das ich von Colleen Hoover lesen durfte. Die Handlung konnte mich dermaßen mitreißen, dass ich das Buch innerhalb von zwei Tagen verschlungen habe. Die Protagonistin Lowen kann einem eigentlich nur sympathisch sein. Ich fand es spannend, gemeinsam mit ihr in die Rolle der Schriftstellerin einzutauchen. Mit dem Perspektivwechsel durch die Autobiografie von Verity konnte man sich auch in ihre Gefühlswelt versetzen. Dadurch hat es mein Leseerlebnis nochmal abwechslungsreicher gemacht. Das Ende kam für mich überraschend. Mit dieser Wendung habe ich nicht gerechnet. Für mich das erste Fünf-Sterne-Buch dieses Monats, weil es alle Kriterien erfüllt, die ein sehr gutes Buch hat: Spannung, überraschende Wendungen, detailreiche Settings und tiefgründige Charaktere.
Eine Romance von Nicholas Sparks- oder doch nicht?
Danach brauchte ich etwas fürs Herz und habe mich für Nicholas Sparks: “Seit du bei mir bist” entschieden. Es hat an die 600 Seiten und eine recht kleine Schrift. Ich habe ungefähr eine Woche gebraucht, um den Liebesroman zu beenden.
Im Buch geht es um den 34-jährigen Russell. Er lebt zusammen mit seiner Frau und deren gemeinsamer Tochter London in einem Haus. Alles scheint perfekt, doch nach und nach löst sich die Idylle in Luft auf. Die Beziehung geht in die Brüche und der Erfolg seiner neuen Firma läuft schleppend. Er muss sich mit der neuen Rolle als alleinerziehender Vater beweisen und sich viele neue Fähigkeiten aneignen.
Ich fand die Beschreibungen der kriselnden Beziehung auf den ersten 270 Seiten ziemlich anstrengend. Russ hat immer wieder versucht, alles schön zu reden und die Situation herunterzuspielen. Vivian habe ich als nervigen und verwöhnten Charakter wahrgenommen. Einer der schrecklichsten Antagonisten meiner bisher gelesenen Bücher. Ich musste mich teilweise quälen, an diesen Stellen weiterzulesen. Gerettet haben mein Leseerlebnis die tollen Beschreibungen des Autors und einige wiederkehrende sympathische Nebencharaktere. Auf den letzten 100 Seiten konnte mich Nicholas Spark wieder überzeugen. Leider hat dies nicht ausgereicht, um meinen Gesamteindruck komplett zu wandeln. Für mich das schwächste Buch, das ich bisher von ihm gelesen habe. Schade.
Ein bezauberndes Buchhandlungsviertel in Japan
Nach einem dicken Buch brauchte ich Abwechslung in Form einer kurzen Erzählung. In diesem Fall war das: “Die Tage in der Buchhandlung Moriaki” von Satoshi Yagisawa. Der 189-seitige Roman wurde 2023 veröffentlicht. Voraussichtlich wird im Oktober der Folgeband “Die Abende in der Buchhandlung Yagisawa” herauskommen.
Nebenbei erfährt die junge Frau Takako, dass ihr Partner und Arbeitskollege eine andere Frau heiratet. Als sie sich in ihrem Kummer immer weiter zurückzieht, meldet sich ihr Onkel bei ihr. Dieser betreibt ein Antiquariat mitten im Buchhandlungsviertel Jinbocho in Tokio. Er bietet ihr an, dass sie im Laden aushelfen und dafür im Antiquariat wohnen kann. Inmitten von Büchern entdeckt sie ihre Liebe zum Lesen und findet wieder zurück in ihr Leben.
Ich hatte vorher noch keine Geschichte eines japanischen Schriftstellers gelesen und war deshalb sehr gespannt darauf. Zudem haben der Klappentext und das wunderschöne Cover meine Erwartungen an das Buch noch einmal erhöht. Satoshi Yagisawa hat einen ganz besonderen Schreibstil. Er nutzt unterschiedliche Wetterbeschreibungen, um die Stimmung zu unterstreichen. Seine Charaktere beschreibt er eher schüchtern und überaus höflich. Die Absätze die im Antiquariat und dem Buchhandlungsviertel spielen fand ich besonders eindrucksvoll. In so einer Umgebung zu leben, wäre doch ein Traum?
Verabschiedung mit einem spektakulären Coup?
Weiter geht es mit dem nächsten Band der Sherlock-Holmes-Reihe: “Seine Abschiedsvorstellung”. Arthur Conan Doyle bietet diesmal acht Kriminalfälle, die im Laufe des Buches gelöst werden. Dabei umfasst eine Ermittlung im Durchschnitt 40 Seiten.
Sherlock Holmes steht am Ende einer Laufbahn als Meisterdetektiv. Gemeinsam mit Dr. Watson ermittelt er für die englische Regierung. Seine letzte Operation bildet gleichzeitig seine Verabschiedung in den Ruhestand.
Meiner Meinung nach ein schwächeres Buch der Reihe. Besonders im Gedächtnis bleibt mir “Der Detektiv auf dem Sterbebett”. Diese Kurzgeschichte fand ich überraschend und aufregend. Seine Abschiedsvorstellung hätte ich mir spektakulärer vorgestellt und es konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen. Nun verbleibt noch ein Buch der Sherlock-Holmes-Reihe, welches ich nächsten Monat lesen möchte.
Endlich wieder Fantasy
Nachdem ich in den letzten Monaten das Fantasy-Genre stark vernachlässigt habe, musste diesen Monat unbedingt wieder Fantasy her! Genevieve Cogmans “Die unsichtbare Bibliothek” hat sich angeboten, da es seit 2022 ungelesen in meinem Regal steht. 2015 wurde das Buch erstmals beim Bastei-Lübbe Verlag veröffentlicht.
Wie der Name schon verrät, dreht sich alles um die unsichtbare Bibliothek. Dabei handelt es sich um eine Geheimorganisation, die in unterschiedliche Jahrzehnte reisen kann. Eine der Bibliothekare im Außendienst ist Irene Winter. Sie soll gemeinsam mit Kai eine seltene Ausgabe der Grimmschen Märchen ausfindig machen. Doch dieser Einsatz wird gefährlicher und blutiger als vorher angenommen.
Auch bei diesem Buch habe ich ungefähr 70 Seiten gebraucht, um in die Geschichte zu finden. Danach fand ich das Bibliotheks-Setting und die unterschiedlichen Welten, in die man eintaucht, spannend. Die Hauptfigur Irene wirkt taff, schlagfertig und handelt durchdacht. Antagonist Kai steht ihr wenig nach und tritt sehr selbstbewusst auf. Beide gleichen sich als Team perfekt aus. Es hat Spaß gemacht, zu verfolgen, wie sie gemeinsam ihren Auftrag erfüllen.
Danke, dass du meinen Lesemonat Mai mitverfolgt hast!
Ich hoffe dir haben einige meiner vorgestellten Bücher gefallen. Lass mir gern einen Kommentar da.
Bis bald!
Liebe Grüße
Eure Cynthia
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