Heute stelle ich euch meine letzte Sommerlektüre vor und dann geht es nahtlos in den Herbst über. Ich bin stolz darauf, dir meinen Lesemonat mit fünf gelesenen Büchern und insgesamt 1997 Seiten zu präsentieren. Der überwiegende Teil sind Romane, aber auch Thriller und Fantasy sind enthalten. Hab viel Freude beim Lesen!
Diesmal geht es um den Sommer
Gestartet habe ich meinen Lesemonat mit dem Buch “Tagwind. Der Bewahrer der Jahreszeiten”. Hierbei handelt es sich um Band vier der Jahreszeiten-Reihe von Jennifer Wolf. Wenn du meine Blogeinträge regelmäßig verfolgst, weißt du, dass ich diese Reihe sehr gern mag.
Diesmal geht es um Jannis Tagwind, den besten Freund von Ilea aus Band 3. Durch seine einfühlsame Art und sein attraktives Äußeres ist er einer der gefragtesten Junggesellen Hermeras. Doch er verliebt sich in jemanden, den er eigentlich nicht lieben darf. Die Beiden sind sehr unterschiedlich und trotzdem besteht eine sehr starke gegenseitige Anziehung.
Die Fortsetzung lässt Charaktere, die wir bereits aus den vorherigen Bänden kennen, aufleben und bringt zudem neue Figuren ein. Dadurch ist alles eng miteinander verflochten und die Geschichte gewinnt an Tiefe. Trotzdem weckt sie das Interesse des Lesers durch die Verknüpfung mit noch nie dagewesenen Charakteren. Viel Selbstbewusstsein traf mit wenig Selbstbewusstsein aufeinander und sorgte für knisternde, lustige und peinliche Momente. Ich konnte mich problemlos in Jannis hineinversetzen und habe alle Emotionen gemeinsam mit ihm durchlebt. Es gab eine wirklich schlimme Situation, bei der ich das Buch kurz zur Seite legen musste. Teile der Gesellschaft wurden hier bewusst brutal widergespiegelt. Orte wurden von der Autorin wie gewohnt detailreich beschrieben, was ich absolut liebe. Rundum ein gelungener weiterer Teil dieser Reihe. Nun gibt es noch zwei Spin-off Bände, die ich mir kaufen möchte.
Romantische Liebesgeschichte mit inspirierenden Rezepten
Nachdem ich mich in die Reihe um “Die kleine Bäckerei am Strandweg” verliebt habe, musste das nächste Werk von Jenny Colgan her. Ich habe mich für “Die kleine Sommerküche am Meer” entschieden.
Durch einen Auftrag der Anwaltskanzlei kehrt Flora wieder zu ihrer Herkunftsinsel Mure zurück. Diese liegt im ländlichen Teil von Schottland, das genaue Gegenstück zum quirligen und lauten London, wo sie momentan lebt. Dort zieht sie auf den Hof zu ihrem Vater und ihren drei Brüdern. Keiner scheint froh zu sein, dass Flora wieder da ist. Zusätzlich trüben einige aufkeimende Erinnerungen an ihre verstorbene Mutter die Wiederkehr. Als Polly auf die Rezepte ihrer Kindheit stößt, weckt dies ihren Kampfgeist und sie versucht, das Beste aus der Situation zu machen.
Eine süße romantische Komödie in traumhafter Kulisse. Flora empfand ich als eine sehr angenehme Hauptfigur. Sie ist stark und trotzdem fürsorglich. Ich konnte ihre Entscheidungen nachvollziehen. Den ein oder anderen Charakter hätte ich mir etwas detaillierter beschrieben gewünscht. Da es sehr viele Nebenfiguren gab, war es etwas verwirrend. Meiner Meinung nach hätten einige Antagonisten gern weggelassen werden dürfen. Das hätte der Handlung keinen Abbruch getan und das Geschehen etwas entwirrt. Schottland mit seinen Küsten ist wunderbar beschrieben. Die Nebengeschichte der Brüder und des Vaters war angenehm und eine schöne Abwechslung. Ein gutes Buch, welches meinen Abschied zum Sommer fließend gestaltet hat, da ich es am letzten sommerlichen Tag mit über 30 Grad beendet habe. Insgesamt konnte es dennoch nicht mit “Der kleinen Bäckerei am Strandweg” mithalten.
Das skandalöse Leben einer Ikone
Wenn man sich mit Bestsellern beschäftigt, kommt man um “Die sieben Männer der Evelyn Hugo” von Taylor Jenkins Reid nicht vorbei. Der biografische Roman umfasst etwas über 460 Seiten.
Das Buch handelt von der Filmikone Evelyn Hugo. Nach vielen Jahrzehnten ist sie bereit, alle Geheimnisse über ihr Leben und ihre sieben Ehen zu offenbaren. Alle Magazine würden sich über so eine Story reißen, doch ausgerechnet die Lokaljournalistin Monique Grant soll die Biografie veröffentlichen. Soll das nur ein Zufall sein oder gibt es bei dieser Berühmtheit keine Zufälle?
Von der ersten Seite an konnte ich in die Geschichte eintauchen. Evelyn ist eine mysteriöse und taffe Protagonisten. Sie weiß genau, was sie will und weiß das auszudrücken. Sie ist in vielen Punkten ihrer Zeit weit voraus. Ich fand es interessant, alle Rätsel und Skandale um ihr Leben nacheinander aufzudecken. Am Kapitelende befinden sich jeweils passende Zeitungsausschnitte, die zeigen, welche Information es in die Medien geschafft hat. Wie geschickt Evelyn mit ihrem Ruf und der Presse spielt, ist lustig anzusehen und regt zum Nachdenken an. Das Buch befasst sich auch mit den Schattenseiten des Ruhms und traurigen Lebensabschnitten der Schauspielerin. An vielen Stellen ist es im Dialog geschrieben, was den Charakteren Authentizität verleiht. Allumfassend zurecht ein gehyptes Werk und eine klare Leseempfehlung von mir.
Die Überraschung des Monats
Auf Instagram wurde mir “Die Wolkengucker” von Kristina Fritz empfohlen. Weil ich das Buch passend zum baldigen Herbstanfang fand, habe ich im September dazu gegriffen. Im Vorfeld hatte ich keine Erwartungen, sondern wollte mich überraschen lassen.
Aus der gemeinsamen Liebe zum Wolken betrachten, entsteht eine kleine Gemeinschaft, die unterschiedlicher nicht sein könnte. Matt ist ein alleinerziehender Vater, der nur durch seine Tochter Mia an den Wolkengucker-Treffen teilnimmt. Mit jedem weiteren Treffen in der Villa der 90jährigen Wilma lernen sich die Mitglieder näher kennen und sie werden von Unbekannten zu Freunden.
Ich habe mich sofort in die vielschichtigen Charaktere verliebt. Sie sind aus dem Leben gegriffen und das fand ich wunderbar. Die verschiedenen Lebenswege und Meinungen der Figuren haben ihren festen Platz. Niemand wird verurteilt, sondern jeder so angenommen, wie er ist. Zudem wurde durch die unterschiedlichen Altersgruppen, Gesellschaftsschichten und Berufe viel Abwechslung in die Handlung gebracht. Die Geschichte verbindet Bodenständigkeit und Fantasie miteinander. Die Villa hat etwas Geheimnisvolles, was einfach zauberhaft war. Der Roman enthält sowohl Humor als auch Trauer. Kein Thema wurde schnell abgehandelt, sondern jedes der Themen von verschiedenen Seiten beleuchtet. Ein Wohlfühlbuch und mein überraschendes Monatshighlight. Ich würde diesen Roman jederzeit wieder lesen.
Erste Gruselstimmung aufkommen lassen
Danach war mir nach einem Thriller. “Das Waldhaus” von Liz Webb schien mir dafür die beste Wahl. Ich finde das Cover mit den Quitten sehr ansprechend gestaltet. Das Buch umfasst 416 Seiten und ist im März diesen Jahres erschienen.
Es geht um Hannah. Um sich um ihren demenzkranken Vater zu kümmern, kehrt sie nach vielen Jahren in ihr Elternhaus zurück. Doch dieser verwechselt sie mit ihrer Mutter, die unter mysteriösen Umständen starb, als Hannah ein Teenager war. Er entschuldigt sich mehrfach bei ihr, was dazu führt, dass Hannah den Tod ihrer Mutter hinterfragt. Nun versucht sie, die Rätsel selbst zu entschlüsseln.
Den Grundgedanken finde ich sehr spannend und ich denke, dass diese Geschichte großes Potential hat. Ich fand es spannend, Hannah beim Aufrollen des Lebens und der Todesumstände ihrer Mutter zu verfolgen. Sie trifft mehrere Menschen, die ihr neue Informationen geben und setzt das Puzzle nach und nach zusammen. Mir ist es nicht gelungen, mich mit Hannah zu identifizieren. Sie ist meiner Meinung nach eher unnahbar beschrieben und wirkt kühl. Die Beschreibungen der Umgebung und des Wohnhauses waren einprägsam. Immer wieder tauchten Quitten auf, was sich als roter Faden durch die Seiten zog. Ab dem letzten Drittel konnte ich den Thriller nicht mehr aus der Hand legen. Die Spannung hat sich enorm gesteigert und die Handlung ist zügig vorangeschritten. Ich konnte mir zwar denken, wer der Täter ist, dennoch hat das dem Spannungsbogen keinen Abbruch getan. Für Hannah habe ich mich über das Ende gefreut.
Dankeschön, dass du bis hierhin gelesen hast. Ich hoffe dir hat mein Lesemonat gefallen und ich konnte dich von einigen Büchern überzeugen.
Über deinen Kommentar würde ich mich sehr freuen.
Habt eine gute Herbstzeit!
Bis Bald!
Cynthia
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